Córdoba - 1001 Nacht

Córdoba ist nicht nur die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Andalusien sondern auch eine sehr heisse Stadt. Hauptanziehungspunkte für Touristen ist das Unesco-Weltkulturerbe  Mezquita, eine große Moschee, in die eine Kirche gebaut wurde, sowie das umliegende Altstadtviertel, die Juderia.

Auch in Córdoba hatten wir das Glück, dass wir bei unserer Ankunft am Freitag, 02.08.19, gegen 13.30 Uhr schon einchecken durften. Mit Zimmer 119 hatten wir wieder einen Glücksgriff gemacht. Zur Seitenstraße raus und auf die Altstadt blickend war das ein ruhiges Zimmer. Leider war das Personal im Hotel nicht sonderlich freundlich. Standartgemäß verbrachten wir die Siesta auf der Dachterrasse im Pool. Es war zwar nur ein kleiner Pool, dafür waren aber zu Beginn kaum Menschen da und wir hatten wieder einen tollen Blick. Was etwas nervig war, waren die  lauten Geräusche der Klimaanlagen. 

Am späten Nachmittag zogen wir uns in unser Zimmer zurück. Dieses Mal waren wir ganz mutig, denn im Reiseführer stand "verlieren Sie sich in den Gassen Córdobas" - na gut, dann verlieren wir uns. Frisch geduscht und startklar gingen wir am Abend in die Altstadt. Unser Hotel war direkt an dem Fluss und an der Brücke, welche Alt- und Neustadt miteinander verbindet. Als wir die Brücke sahen und dahinter die bekannte Mezquita erinnerte es uns ein wenig an Prag. Nur gibt es keine Statuen auf der Brücke und nicht ganz so viele Touristen, zumindest nicht im heißen August. Wir erreichten heute unsere Höchsttemperatur von 39 Grad und das abends 19.00 Uhr.

Die Altstadt um die Mezquita ist wunderschön und sauber.  Enge Gassen, kleine Plätze, beleuchtete Monumente - all das findet man in Córdoba. Wir gingen zur berühmten Blumenstraße - mit viel Phantasie ist sie hübsch anzusehen, ansonsten enttäuschend, denn im August sind die Blumen, die sonst an den Wänden hängen und ihre Blütenpracht im Frühjahr zeigen, fast verblüht. Es handelt sich auch nur um eine circa 20m lange, schmale Gasse. Passend zur Blütezeit findet auch das jährliche Festival der Patios statt. 

Wer hat den schönsten Innenhof (Patio) in Córdoba? Sowohl Einheimischen als auch Touristen stehen dann die bemerkenswerten Innenhöfe offen. Das Festival ist eine weltweit einzigartige Tradition. Der Gewinner erhält 3000 Euro.

Vor allem in der Nacht, wenn die Mezquita und die Brücke angestrahlt werden, hat die Stadt einen unverwechselbaren Charme. Wir liefen durch das jüdische Viertel (Judería) vorbei an gut riechenden, intensiven Gewürzen. Die weissgetünchten Häuser und schmalen Gassen haben noch ein orientalisches Flair. 

Der Magen machte sich langsam bemerkbar - Hunger! Wir wählten eine Tapasbar mitten im Touristentrubel und wurden nicht enttäuscht. Nicht nur, das die Kellner sehr aufmerksam und nett waren, das Essen schmeckte auch noch sehr gut. Danach schlenderten wir langsam wieder zurück Richtung Hotel und tranken auf der Dachterrasse noch einen Cocktail. Leider waren die Cocktails alles andere als lecker und kein Vergleich mit denen aus Malaga. Schade!

Am Samstag stand für uns wieder eine Free-Walking-Tour an. Du merkst schon, wir machen diese Touren recht häufig, sie helfen einfach, einen ersten guten Überblick über die Stadt zu bekommen. Wir waren etwas spät dran und mussten uns sputen, denn der Treffpunkt war am anderen Ende der Altstadt. Ziemlich verschwitzt erreichten wir noch pünktlich 10.30 Uhr den Treffpunkt auf dem Plaza Tendillas. Unsere Tour mit oway tours startete auch fast pünktlich. Wie bei jeder Tour erfolgte erst einmal ein kurzer Abriss der Geschichte Córdobas: Es ist  eine der ältesten Städte Spaniens. Hier lebten schon Kartager, Römer, Westgoten und Muslime – und all diese Völker haben hier ihre Spuren hinterlassen. Die Muslime kamen 715 und herrschten in al-Andalus (davon ist auch der heutige Name „Andalusien“ abgeleitet). 

Zurück zum Plaza Tendillas: Umgeben von prächtigen Häusern fällt der Blick zunächst auf die Statue in der Mitte. Das Reiterstandbild des Gran Capitán - sofort fällt auf, dass der Kopf weiß ist und der Rest dunkel. Es handelt sich hierbei um zwei verschiedenen Materialien nämlich um Marmor und Bronze. Des Weiteren entdeckt man noch die Tendillas-Uhr an der Westseite des Platzes. Sie verkündet seit 1961 jede vollendete Viertelstunde und zwar nicht durch Glockenschläge sondern durch Gitarrenmusik.

Wir gingen zum Templo Romano - Der Tempel geht zurück auf das erste Jahrhundert unserer Zeit, die so genannte Epoche des Flavius. 

Die ausgegrabenen Säulen, mit beachtlichen Ausmaßen von 32 Metern, sind fast nur aus teurem Marmor gefertigt. Wir schlenderten über den Plaza de la Corredera. Mit 113 Metern Länge und 55 Metern Breite zählt die rechteckige Plaza de la Corredera zu den größten Plätzen Andalusiens. Kaum ein Haus hat heute noch die Verwendung von Früher. So befindet sich heute eine große Markthalle im Inneren eines Gebäudes, was früher als Gefängnis diente. Wir erkundeten den Plaza del Potro in dessen Mitte ein Springbrunnen mit einem steigenden Fohlens zu sehen ist. Zwischen seinen Vorderbeinen hält das Fohlen das Stadtwappen Córdobas.  Zum Schluss gingen wir mit der Tour auch noch einmal durch das jüdische Viertel bis zurück zur Mezquita. 

Hier endete unsere Tour und wir beschlossen uns das Highlight der Stadt genauer anzusehen. Wir hatten Glück, denn es standen für den Eintritt kaum Menschen an. Es kann schon vorkommen, dass man Stunden wartet, nur um in die Mezquita zu gelangen. Der Eintritt kostet 10.00 Euro und ein Audioguide 4.00 Euro (keine Kopfhörer dabei). Damit man aber einen Überblick in der rießigen Mezquita behält, ist ein Audioguide sehr ratsam (Info: in der Mezquita sind im hinteren Teil Toiletten vorhanden). Wir gingen in die Halle und dachten nur.. Wow, wie fantastisch (und anders) ist das denn bitte?  Wir waren regelrecht geflasht: 

 

"Die Mezquita (Moschee) von Cordoba ist einzigartig in der Welt und bezeugt eine faszinierende historische Epoche. Ihr Bau wurde im Jahre 780 auf dem Gelände der ehemaligen westgotischen Kirche San Vicente begonnen und bis zum Jahr 987 immer weiter ausgebaut, bis sie schließlich ihre endgültige Moscheenform annahm. Nach der Reconquista, der Rückeroberung durch die katholischen Könige, errichteten die spanischen Könige, die die Macht in Cordoba übernommen hatten, über dem Hauptschiff der Moschee eine gothische Kathedrale. Die Moschee von Cordoba ist zweifelsohne ein Meisterwerk der arabsischen Kunst. Besonders sehenswert ist der so genannte Patio de los Naranjos mit seinen Springbrunnen und Mudejarkunstwerken sowie die Almanzor - Zisterne.

Beim Eintreten in die Mezquita findet man eine Ansammlung von Säulen und Bögen vor, deren Farben zusammen mit den Schatten den Betrachter in ihren Bann ziehen. Darüber hinaus sollte man die Moscheenerweiterung Al-Hakam II besichtigen, welche die prunkvollste des Gesamtkomplexes ist. Auch das prächtige "Mihrab" und die opulente Kuppel sind wunderschön anzuschauen. Was die christlichen Konstruktionen anbetrifft, sollte man nach der Besichtigung der Kapelle Capilla Real de Alfonso unbedingt die Kathedrale Michel de Verdiguer mit ihren beiden Kanzeln in Augenschein nehmen. Auch der spektakuläre Kirchenchor mit dem barrocken Chorgestühl des Pedro Duque Cornejo ist durchaus lohnenswert." (https://spainonline.com/de/andalusien/sehenswurdigkeiten/mezquita-moschee-von-cordoba.htm) 

Am Abend hat mich Phil überrascht und wir sind zum Alcázar de los Reyes Cristiano gegangen und haben uns die Gärten mit einer tollen Wasserlichtershow bei Nacht angesehen. Das Alcázar kann man natürlich auch am Tag besuchen (5 Euro). Die vielen Bäume und Pflanzen spenden Schatten und man fühlt sich in der Zeit zurück versetzt.