vamos a Granada

Adios Malaga - Vamos a Granada.

Am Mittwoch fuhren wir mit unserem Kia nach Granada. Unsere Route führte uns die Küste entlang - im Landesinneren und in der Ferne sahen wir die Sierra Nevada. Ein leichter Dunst der Hitze umgab die umliegenden Dörfer und Städte. Die Temperatur stieg kontinuierlich an. Nach gut einer Stunde erreichten wir unser Hotel. Wir waren etwas verwirrt, ob es das Richtige war, denn wir waren nicht in der Innenstadt sondern etwas außerhalb. Später wussten wir aber, wieso wir uns für das Hotel Macia Real de La Alhambra entschieden hatten. Wir konnten sofort unser Zimmer 418 beziehen und hatten Glück, denn wir waren abseits der Hauptstraße. Schnell die Badesachen zusammengesucht und ab zum Pool. Wow - waren wir happy, nicht nur, dass wir die Einzigen am Pool waren, der Pool war auch sehr groß! Wir genossen unsere "freie Zeit" denn für den Abend hatten wir eine Free-Walking-Tour gebucht. 

Mittlerweile erreichten wir die 35 Grad und auch am späten Nachmittag ging die Temperatur nicht zurück. Nichtsdestotrotz nahmen wir den Bus (der genau vor dem Hotel hielt und nur knapp 20 min in die Innenstadt braucht - wohl gemerkt für 1.40€) und trafen 18.00 Uhr am Treffpunkt Plaza Nueva unserer Tour ein. Unser Guide Aloise erklärte den Ablauf der Albayzín Tour - Das Albayzin gilt als eine der reizvollsten Ecken der Stadt und als das historischste Viertel Granadas. Während des Rundgangs lernen wir viele Straßen und Plätze kennen. 

Die Gassen sind eng, die Häuser sind weiß, die Straßen als Einbahnstraßen ausgelegt und führen kontinuierlich bergauf und die Bürgersteige schmal, die Treppen uneben - schnell verliert man sich in den Gassen aber  Aloise führte uns vorbei an den besten Plätzen. Albaicin ist ein arabisches Wort und wird eigentlich so geschrieben: al-bayyīzīn. Es bedeutet "Viertel der Falkner". An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken: ob marokkanische Mokassins, kleine Geschäfte, wo duftende Gewürze und Tees angeboten werden, romantische kleine Plätze, Mosaiksteinchen im Gehweg und Musik aus den vielen orientalischen Teterias (Teestuben). Im Albaicin ist das alte Andalusien, wie es zur Maurenzeit aussah, noch recht lebendig. 

Der Albaicín erstreckt sich zwischen zwei Hügeln, die bis heute die Stadt Granada dominieren. Da ist der Hügel, auf dem der weltberühmte Alhambra-Palast thront und gegenüber der Hügel Sacromonte.  Zur Blütezeit der maurischen Herrschaft in Granada lebten im Albaicín mehr als 40.000 Einwohner und es gab sehr viele Moscheen. Heute sieht es im Albaicín immer noch sehr arabisch aus - die vielen engen Gassen und weiß getünchten Häuser stammen in ihrer Anlage noch aus dieser Periode des al-Andalus. Nur die Bewohner sind heute eine bunte Mischung aller Kulturen. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre hat man doch, je höher man kommt, einen immer besser werdenden Blick auf die gegenüberliegenden Alhambra. Nach 2,5h war die Führung zuende und wir waren auf dem Berg angekommen. 

Natürlich ein Hotspot für alle Touristen, sieht die Alhambra vor allem doch bei Nacht total beeindruckend aus.  Trotz der vielen vielen Menschen genossen wir den freien Blick und lauschten dem Gitarren-Spieler. Der Hunger trieb uns auf einen sehr  lebhaften Platz - leider war und ist dieses Restaurant alles andere als Empehlenswert. Wir hatten uns von den vielen Menschen an den Tischen und unserem Hunger leiten lassen. Sowas passiert uns auch nur einmal pro Reise. Das Essen konnte man nicht genießen. Gefrustet liefen wir den Berg runter, vorbei an den toll riechenden Teeläden und stoppten dann doch noch einmal kurzentschlossen: in den vom marokkanischen Stil eingerichteten Läden sah es nicht nur toll aus wie in 1001 Nacht sondern es roch unheimlich gut. In einen der Teeläden setzten wir uns und genossen die Atmosphäre- rauchten Shisha und tranken andalusische Spezialitäten. Aber Obacht ! Alle Läden in Andalusien locken mit Sonderangeboten oder Menüs zu kleinen Preisen - dies gilt aber nur zu bestimmten Uhrzeiten die, selbstverständlich, nicht mit angegeben sind. Eine  gute Stunde später rannten wir dann zum letzten Bus an diesem Abend.. Und... geschafft! 

Donnerstag ging es früh los und uns wurde jetzt auch klar, weswegen wir dieses Hotel gebucht hatten. Bis zur Alhambra waren es sage und schreibe mit dem Auto nur 5 Minuten und unsere Tour startete 10.00 Uhr. Vorab hatten wir für die Alhambra schon eine Führung gebucht. Es ist nicht einfach, sich zwischen den ganzen Tickets zurecht zu finden. Zu empfehlen ist, vorab Tickets zu kaufen und zwar für alle Drei (!) Bereiche - natürlich kann man Glück haben zu bestimmten Uhrzeiten, dass nicht so viele Menschen anstehen. Aber mit den vorab gekauften Tickets kann man die Schlange umgehen. Ansonsten gibt es Kassen und auch Automaten. Deutsche Touren gibt es so gut wie gar nicht. Da empfehle ich definitiv einen Audioguide für kleines Geld dazuzunehmen. Zum anderen hat es auch noch den Vorteil gegenüber einer geführten Tour, dass man sooo lange sich überall aufhalten kann, wo und wie man will. Und es lohnt sich definitiv, man kann locker einen ganzen Tag verbringen. 

Wir waren bei  unserer geführten, englischsprachigen Tour nur 5 Leute und das war sehr gut. Pünktlich 10.00 Uhr starteten wir und es war, anders als angenommen, um diese Uhrzeit noch gar nicht viel los. Daher der Tipp: in die Alhambra so früh wie möglich gehen, vor allem im Sommer. Denn die wunderschönen Gärten spenden auch Schatten und sorgen für Abkühlung. 

Was ist eigentlich die Alhambra? 

Die Alhambra, benannt nach der rötlichen Farbe ihrer Mauern (arab: qa'lat al-Hamra', Rote Burg), liegt auf dem al-Sabika-Hügel und thront über der Stadt. Von außer wirkt sie eher sehr unspektakulär, wie viele Gebäude in Andalusien - die Schönheit sieht man erst im Inneren. Die komplette Burganlage umfasst ein Gebiet von ca. 13 Hektar. 

"Die Arbeiten am Alhambra-Komplex wurden im 9. Jahrhundert aufgenommen, als Mohammed I. aus der Nasriden-Dynastie den Bau der AlHamra-Festung anordnete. Sein Enkel Mohammed III. überwachte darauf die Bauarbeiten der Großen Moschee der Alhambra. Später entstand unter Yusuf I. der Comares-Palast und die abschließenden Bauarbeiten fanden im 14. Jahrhundert unter Mohammed V. statt. Die gesamte Anlage ging 1492 in das Eigentum der Katholischen Könige über, als die Arabische Herrschaft der Iberischen Halbinsel ihr Ende nahm. "(https://mobi.parador.es/de/blog/die-alhambra-granada-hintergrundinformationen?language=en) 

Der Generalife

Der Ruheort der Herrscher des Königreiches von Granada. Gärten und Architektur vereinen sich neben dem Hauptgelände der Alhambra, um das Erholungsgebiet der Nasridensultane zu sein.

Die Alcazaba

Der älteste Teil der Alhambra ist die eigentliche Festung, wo der Sultan seinen Wohnsitz hatte, bis der Nasridenpalast fertiggestellt wurde.

Nasridenpaläste

Ihr Bau begann im XIII. Jahrhundert durch Alhamar und wurde bis zur Zeit von Karl V kontinuierlich verändert. Sie sind der lebendige Ausdruck von Reichtum und Macht der letzten Araber von Al Andalus.

Für die Nasridenpaläste hat man ein 30minütiges Zeitfenster, um bis dahin in den Bereich zu gelangen. Die Alhambra ist UNESCO - Weltkulturerbe und bei einem Besuch Granadas ein absolutes Muss. 

Nach guten 3 Stunden und circa 3.5km Fußmarsch war unsere sehr interessante Tour zu Ende. Wir wollten noch einmal in die Gärten, durften aber nicht mehr rein, da wir wohl ein Gruppenticket hatten. Schade. Aber gut, so nutzen wir wieder die Zeit, um die Siesta bei knapp 40 Grad am Pool zu verbringen. 

 

Unser Guide empfahl uns zum Abschluss noch das "Flamenco-Show Lorca y LA passion" in der Alhambra. (Tickets 34 Euro mit bereits erhaltenen Eintrittskarten 14 Eur Rabatt) Dieses Spektakel findet jedes Jahr im Sommer statt. Das Theater besteht aus vier verschiedenen miteinander verbundenen Bildern, in denen die weibliche Liebe die Protagonistin ist. In diesem Jahr wurde mehr gesungen (und wir haben nur spanisch verstanden) als getanzt, trotzdem war es eine tolle Aufführung.

Allein schon wegen der atmosphäre, der Kulisse und dem Blick auf die Stadt und die Alhambra machten diesen Ausflug zu einem einzigartigen Erlebnis. Vor und nach der Show kann man sich auch Getränke holen und Phil trank nun offiziell sein Alhambra-Bier in der Alhambra. Check!